Teilprojekt
2: Elterntraining
Mentalisierungsbasiertes
Elterntraining für psychisch kranke Eltern
Standorte:
Heidelberg,
Berlin
Wissenschaftlichen und klinischen Berichten zufolge fällt es
Eltern, die an einer psychischen Erkrankung leiden oder die in
ihrer Kindheit schwerwiegenden Belastungen ausgesetzt waren, im
Vergleich zu Eltern ohne solche Belastungen oft schwerer,
angemessen auf die emotionalen Bedürfnisse ihres Kindes
einzugehen. Ziel dieses Teilprojekts 2 ist es daher, die
Wirksamkeit zweier Programme zur Stärkung des elterlichen
Beziehungsverhaltens zu untersuchen. Beide Programme werden an der
Klinik für Allgemeine Psychiatrie der Universitätsklinik
Heidelberg und
an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St.
Hedwig-Krankenhaus in Berlin angeboten. Das eine
Programm umfasst ein 12-stündiges mentalisierungsbasiertes
Elterntraining im Einzel- und Gruppenformat (Engl.: Mentalization
Based Parental Counselling, MB-PC), welches sich über einen
Zeitraum von 5-6 Wochen erstreckt. Mentalisierung bezeichnet dabei
die Fähigkeit, Wünsche, Motive, Gefühle und Absichten, die hinter
dem Verhalten einer anderen und der eigenen Person stehen, zu
verstehen. Das MB-PC-Programm zielt daher darauf ab, die
elterliche Mentalisierung in Hinblick auf die Interaktion mit
ihrem Kind zu stärken, also z. B. Hinweise zu erhalten, mögliche
Gefühle und Beweggründe des Kindes bei schwierigem Verhalten
besser einordnen und darauf reagieren zu können. Bei dem
zweiten Programm, das wir untersuchen möchten, handelt es sich um
einen Intensivkurs zum Thema Elternkompetenzen, welcher im Rahmen
eines 90-minütigen psychoedukativen Workshops im Gruppenformat
angeboten wird. Der Schwerpunkt ist Informationen über günstiges
Elternverhalten, das die Beziehung zwischen Eltern und Kind
stärken kann, sowie zum Umgang mit elterlichem Stress zu erhalten.
Auch wird den Teilnehmern die Möglichkeit zum Austausch
untereinander gegeben.
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